Plasmaaustausch

Der Plasmaaustausch, häufig wird der Begriff Plasmapherese synonym gebraucht, bezeichnet ein nichtselektives extrakorporales Blutreinigungsverfahren bei dem das gesamte Blutplasma mittels eines Plasmaseparators gegen eine eiweißhaltige Ersatzflüssigkeit ausgetauscht wird, in der Annahme hierdurch pathogene Substanzen aus dem Körper zu entfernen.

Unselektiver Austausch des Blutplasmas
Humane Blutprodukte wie „Fresh Frozen Plasma“ (FFP) werden beim Plasmaaustausch als Ersatzflüssigkeit verwendet.

Unselektiver Austausch des Blutplasmas

Im Plasmaseparator werden dabei zuvor zelluläre Blutbestandteile vom Blutplasma getrennt. Durch die Verwendung humaner Blutprodukte wie Albuminlösung oder „Fresh Frozen Plasma“ (FFP) besteht potentiell das Risiko einer allergischen Reaktion oder, wenn auch nur in geringem Maße, der Übertragung von Viren (z.B. Hepatitis C oder E oder HIV).

Zunehmend selektive Verfahren im Einsatz

Das Verfahren wird bei ausgewählten Erkrankungen eingesetzt, bei denen eine Möglichkeit zur selektiven Elimination der Pathogene durch einen speziellen Filter oder Adsorber (noch) nicht besteht oder die zu entfernenden pathogen Substanzen noch nicht genau bekannt sind. Viele autoimmunologische Erkrankungen zählen hierbei zu den Indikationen mit jahrzehntelanger Erfahrung. Selektive Verfahren, die zunehmend zum Einsatz kommen, haben den entscheidenden Vorteil: der Patient erhält die Mehrzahl seiner ca. 3.000 im Plasma befindlichen Eiweiß-Substanzen, die wie die Gerinnungsfaktoren essentiell für Körperfunktionen sind, unbeeinträchtigt zurück.

Ziel der medizinischen Forschung ist es, für möglichst viele Erkrankungen, die eine Blutreinigung erfordern, selektive Verfahren zu entwickeln. Zu diesen selektiven Verfahren zählen beispielsweise die Immunadsorption und die Doppelfiltrations-Plasmapherese (DFPP).

Zunehmend selektive Verfahren im Einsatz
Plasmaseparator zur Abtrennung des Blutplasmas.

Für weitere Informationen zum Plasmaaustausch wenden Sie sich gerne an uns.

Kontakt aufnehmen