Pemphigus-Erkrankungen

Als Pemphigus-Erkrankungen fasst man eine Gruppe unterschiedlicher seltener Erkrankungen zusammen, die klinisch durch Blasen und Erosionen (Gewebeschäden) an Haut und oberflächennahen Schleimhäuten, ausgelöst durch Autoantikörper, gekennzeichnet sind.

Bullöse Autoimmundermatosen

Sie werden daher auch als bullöse (blasenbildende) Autoimmundermatosen bezeichnet. Die Prävalenz der Pemphiguserkrungen in Deutschland liegt zusammen bei etwa 40.000 Fällen, die Inzidenz bei 20 Neuerkrankungen pro Million Einwohner und Jahr.

Bei den Pemphiguserkrankungen sind die Autoantikörper gegen Strukturen in den Oberflächen der Hautzellen, die sogenannten desmosomalen Proteine, die eine Verbindung zwischen den Zellen herstellen, gerichtet. Es kommt zum Verlust des Kontakts benachbarter Zellen. Bei den in tieferen Hautschichten auftretenden subepidermal bullösen Autoimmundermatosen sind die Autoantikörper gegen hemidesmosomale Strukturproteine gerichtet.

Alle Pemphigus-Erkrankungen sind potentiell lebensbedrohlich, vor allem aufgrund schwerer Komplikationen durch im zerstörten Gewebe auftretende Infektionen.

Autoantikörper als Auslöser
Bullöses Pemphigoid, Hautpartie mit typischer Blasenbildung.

Autoantikörper als Auslöser

Die direkte pathophysiologische, also „krankmachende“ Relevanz der Autoantikörper wurde im Tiermodell bestätigt. Mit der Zufuhr von zuvor isolierten Desmoglein-Antikörpern ließ sich die Pemphigusbildung auslösen. Spezifische serologische Testsysteme sowie die Musteranalyse bereits bekannter gewebegebundener Autoantikörper ermöglichen es heute, bei 80–90 % der Patienten die Ziele der jeweiligen Autoantikörper zu identifizieren. Dies ermöglicht eine genaue Zuordnung der Pemphigus-Erkrankung und erleichtert Therapieauswahl und Prognose.

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Weiterführende Informationen und Literatur