Neurologische Erkrankungen

Das menschliche Immunsystem schützt den Organismus vor äußeren Einflüssen wie Viren, Bakterien oder Fremdstoffen. Das Immunsystem bedient sich dabei zweier Effektorebenen: humoral - Antikörper in Verbindung mit Komplement und zellulär - eine Vielzahl funktionell spezialisierter Immunzellen.

Immunadsorption, wenn Autoantikörper der relevante Faktor sind
Autoantikörper sind Antikörper (Immunglobuline), die vom Immunsystem gebildet werden und sich gegen körpereigene Zellen und Proteine richten.

Immunadsorption, wenn Autoantikörper der relevante Faktor sind

Für Patienten, die an schweren Formen von Autoimmunerkrankungen unter Beteiligung von Antikörpern leiden und denen herkömmliche Therapien nicht oder nur in unzureichendem Maße helfen, kann die Immunadsorption eine Therapieoption sein. Grundlage für eine akute oder auch langfristige Therapie mit Immunadsorption ist die pathophysiologische – also „krankmachende“ – Relevanz vorhandener Autoantikörper. Obwohl Autoantikörper direkt pathophysiologische Prozesse auslösen, zum Beispiel die Blockierung der neuromuskulären Übertragung bei myasthenen Erkrankungen, ist der enge Zusammenhang zwischen plasmatischem Autoantikörperspiegel und klinischer Symptomatik nicht die Regel.

Patient erhält sein eigenes Plasma zurück

Der Einsatz der Immunadsorption positioniert sich bei den verschiedenen Indikationen sowohl ergänzend als auch konkurrierend zur Gabe von Immunglobulinen, Steroiden, dem gesamten Spektrum der Immunsuppressiva und Biologika. Bei der Immunadsorption werden Autoantikörper rasch entfernt und der Patient erhält sein eigenes, gereinigtes Plasma zurück. Die Immunadsorption wird z.B. zur Behandlung zahlreicher neurologischer Krankheitsbilder eingesetzt.

Therapieeffekt der Immunadsorption

Dem Therapieeffekt der Immunadsorption bei Autoantikörper-vermittelten Erkrankungen liegen drei wesentliche Wirkmechanismen zugrunde:

  1. die unmittelbare intravasale Absenkung der Autoantikörper- und Immunkomplex-Konzentration,

  2. die hierdurch gepulste Antikörperumverteilung und

  3. die nachfolgende immunmodulatorische Veränderungen auf zellulärer Ebene.

Eine Auswahl an Krankheitsbildern, bei denen die Immunadsorption eine Therapieoption sein kann

  • Multiple Sklerose (MS)
  • Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD)
  • Autoimmune Enzephalitiden
  • Myasthenia gravis (MG)
  • Guillian-Barré-Syndrom (GBS)
  • Chronisch inflammatorisch demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP)
  • Stiff-Person-Syndrom (Synonym: Stiff-Man-Syndrom)
  • Miller-Fisher-Syndrom
Eine Auswahl an Krankheitsbildern, bei denen die Immunadsorption eine Therapieoption sein kann
Immunadsorption in der Praxis.

Für weitere Informationen zum Thema neurologische Erkrankungen und Therapieoptionen wenden Sie sich gerne an uns.

Kontakt aufnehmen