Fettstoffwechselstörungen
Bei Störungen des Fettstoffwechsels (auch: Dyslipoproteinämien, Dyslipidämien) liegen die Werte der im Blut enthaltenen Fette über dem jeweiligen normalen Bereich oder einem vom Erkrankungsrisiko abhängigen wünschenswerten Zielbereich. Fettstoffwechselstörungen sind bei Erwachsenen in Deutschland weit verbreitet. Die Gesamtprävalenz beträgt deutlich über 60%, wovon jeweils mehr als die Hälfte der betroffenen Personen eine bislang unerkannte Dyslipidämie haben.
Wann spricht man von einer Fettstoffwechselstörung?
Allgemeine Faktoren der Lebensweise, genetische Veranlagungen oder andere Grunderkrankungen stehen als Ursachen im Vordergrund. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff Fettstoffwechselstörungen einen veränderten Cholesterin- oder Triglyceridspiegel, aber auch eine veränderte Konzentration an Lipoprotein(a). Dabei sind meistens erhöhte Werte gemeint (Hyperlipidämie). Im weiteren Sinne verwendet man den Begiff auch für das Vorkommen oder eine vom jeweiligen Normbereich abweichende Konzentration anderer Fette im Blut, wie beispielsweise Phospholipide, Cholesterolester, freie Fettsäuren, oder Phytansäure.
Fettstoffwechselstörungen und Apherese
Fettstoffwechselstörungen besitzen bei klinisch schwerer Ausprägung eine hohe Morbidität und Mortalität. Lebensqualität und -erwartung können dann stark beeinträchtigt sein. Bei genetisch bedingten Erkrankungen kann dies bereits im Kindes- und Jugendalter der Fall sein.
Die Therapie erfolgt schrittweise, beginnend mit der Diät, es folgen Medikamente, eventuell in mehrfacher Kombination und als maximale Stufe die extrakorporale Blutreinigung mittels Lipoproteinapherese (auch: Lipidapherese), also eine multimodale Therapie. Beispiele solcher schweren Fettstoffwechselstörungen, die in Abhängigkeit vom klinischen Bild eine multimodale Maximaltherapie erfordern, sind in der folgenden Übersicht zusammengefasst:
Triglyzeride und Fettsäuren
- Schwere Hypertriglyzeridämie mit akuter oder rezidivierender Pankreatitis
- Morbus Refsum
Cholesterin und oxidierte Phospholipide
- Homozygote familiäre Hypercholesterinämie
- Heterozygote familiäre oder allgemein schwere Hypercholesterinämie mit bestehender Gefäßerkrankung und Verfehlen des Zielbereichs für LDL-Cholesterin trotz Diät und kombinierter medikamentöser Therapie
- Schwere Hypercholesterinämie mit bestehender Gefäßerkrankung und Verfehlen des Zielbereichs für LDL-Cholesterin bei Intoleranz gegenüber Lipid-senkenden Medikamenten
- Lipoprotein(a)-Hyperlipoproteinämie mit fortschreitender Gefäßerkrankung
Auf den folgenden Seiten finden Sie weitere Informationen zu speziellen Fettstoffwechselstörungen und deren Therapiemöglichkeiten mittels Apherese.
Familiäre Hypercholesterinämie
Die familiäre Hypercholesterinämie (FH) ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die autosomal dominant vererbt wird. (...) Mehr Erfahren
Lipoprotein(a)-Erhöhung
Lipoprotein(a) ist ein besonderes LDL-Partikel, dessen Apolipoprotein B kovalent mit Apolipoprotein(a) verbunden ist. (...) Mehr Erfahren
Schwere Hypertriglyzeridämie
Chemisch gesehen bestehen Triglyzeride aus einem Glycerin-Grundgerüst und drei Fettsäuren. (...) Mehr Erfahren
Refsum-Syndrom
Die sehr seltene Refsum-Erkrankung (geschätzte Inzidenz 1/1 Mio. Menschen in Mitteleuropa) ist eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, bei (...) Mehr Erfahren
Für weitere Informationen zum Thema Fettstoffwechselstörungen und Therapieoptionen wenden Sie sich gerne an uns.
Kontakt aufnehmenBitte beachten:
Die auf diesen Webseiten dargestellten Informationen zu Therapiekonzepten, Therapieverfahren und Krankheitsbildern sind ausschließlich zur Nutzung durch medizinisches Fachpersonal bestimmt. Wenn Sie nicht zu dieser Personengruppe gehören, könnte der auf diesen Webseiten dargestellte Inhalt für Sie unverständlich sein.
Diese Informationen stellen keine medizinische Beratung dar. Die Verantwortung für die Patientenbetreuung obliegt dem medizinischen Fachpersonal basierend auf ihrer Berufszulassung, Erfahrung und Kenntnis des Patienten.