Apherese-Therapie-Seminar
Das Apherese-Therapie-Seminar bietet der therapeutischen Apherese seit über 20 Jahren ein Informations- und Diskussionsforum für aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse, gesundheitspolitische Entwicklungen und Fragen der Kostenerstattung. Das vergangene Seminar am 1. Dezember 2023 stieß erneut auf großes Interesse - mit der Möglichkeit zum persönlichen Austausch - zu letzten Mal im Berliner Grand-Hotel Esplanade. Mehr als 150 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren der Einladung nach Berlin gefolgt und diskutierten den aktuellen Stand und die Entwicklung der klinischen Forschung und Praxis der Apherese.
Wir freuen uns auf das 22. Apherese-Therapie-Seminar am 6. Dezember 2024 🎅 in Berlin, Veranstaltungsort wird dann erstmalig das Courtyard by Marriott Berlin-Mitte sein. Weitere Informationen dazu und Anmeldung ab Ende August auf dieser Seite!
Die Themen 2024
Plasmaaustausch bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden
Der Einsatz des Plasmaaustauschs bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden wurde aufgrund der Ergebnisse der PEXIVAS-Studie im Jahr 2020 grundsätzlich in Frage gestellt. Die Diskussion der Resultate führte dazu, dass die Indikation bei schwerer progredienter Nierenbeteiligung gesehen wird. Bestätigt wird diese Praxis durch die 2024 publizierten neuen KDIGO-Leitlinien.
20 Jahre AB0i-Nierenlebendspende
in Deutschland
Die Blutgruppen-inkompatible Nierentransplantation nach Lebendspende unter Einsatz von Verfahren der Therapeutischen Apherese ist ein Standardverfahren mit sehr guten Langzeitergebnissen. Das Freiburger Transplantationszentrum hat 2004 erstmalig in Deutschland in diesem Kontext die spezifische Adsorption von Blutgruppenantikörpern eingesetzt. Eine aktuelle Analyse der Freiburger Langzeiterfahrungen ergab interessante Hinweise auf Vorteile der spezifischen AB0-Immunadsorption.
Morbus Refsum als Indikation der Doppelfiltrations-Plasmapherese
Morbus Refsum ist eine seltene Stoffwechselerkrankung, bei der die Akkumulation der Phytansäure zu schweren Schäden vor allem der Netzhaut und der peripheren Nerven führen kann, einhergehend mit erheblichen Einschränkungen von Mobilität und Lebensqualität. Unverändert erfolgt in vielen Fällen die Diagnosestellung mit großer Verzögerung. Reicht eine spezielle Diät nicht aus akute Krankheitsschübe zu beherrschen und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, ist die extrakorporale Elimination der an Lipoproteine gebundenen Phytansäure mittels DFPP eine effektive Option.
Juristische Streitpunkte trotz geregelter Erstattung bei der Lipoproteinapherese
Die seit 1991 bestehenden Erstattungsrichtlinien zur Lipoproteinapheresen wurden mehrfach seitens des G-BA geändert, zuletzt 2008 um die Lp(a)-Erhöhung mit assoziierter progredienter Gefäßerkrankung erweitert. Zur Indikationsstellung sind eine sorgfältige Einzelfallprüfung und eine Beratung durch eine fachkundige KV-Kommission erforderlich. Verwehrt die leistungspflichtige Krankenkasse die Genehmigung zur Abrechnung der Apherese, ist häufig eine juristische Auseinandersetzung unumgänglich.
Immunadsorption bei Post-COVID-Syndrom
Mehr als vier Jahre nach Beginn der COVID-19-Pandemie ist die Pathogenese von Post-COVID immer noch ungeklärt und effektive Therapien fehlen. Eine denkbare Pathogenese besteht in einer Antikörper- assoziierten Autoimmunität. Die Immunadsorption als mögliche Therapieoption hat in ersten Fallserien sehr unterschiedliche Daten bezüglich der Wirksamkeit geliefert. Ergebnisse randomisiert-kontrollierter Studien, die zeigen sollen ob und welche Patienten von der Immunadsorption profitieren, werden deshalb mit Spannung erwartet.
Programm
22. Apherese-Therapie-Seminar
Freitag, 6. Dezember 2024 🎅
Courtyard by Marriott Berlin-Mitte | Axel-Springer-Straße 55 | 10117 Berlin
8.15 – 9.15 Uhr Kaffee-Empfang und Registrierung
9.15 – 11.30 Uhr Apherese-Therapie-Seminar
Vorsitz
Prof. Dr. Dr. Thimoteus Speer
Medizinische Klinik 4, Universitätsklinikum Frankfurt am Main
Prof. Dr. Reinhard Klingel
Apherese ForschungsInstitut, Köln
Plasmaaustausch bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden – wann ja, wann nein?
Prof. Dr. Andreas Kronbichler
Universitätsklinik für Innere Medizin IV, Medizinische Universität Innsbruck
20 Jahre AB0i-Nierenlebendspende in Deutschland – Freiburger Erfahrungen
Priv.-Doz. Dr. Bernd Jänigen
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Transplantationszentrum, Universitätsklinikum Freiburg
Morbus Refsum – versäumte Diagnose und Progredienz führen zur Indikation der Doppelfiltration
Dr. Wolfgang Köhler
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Leipzig
Lipoproteinapherese – juristische Streitpunkte trotz geregelter Erstattung
Ulrike Mandelartz
Rechtsanwältin, München
Immunadsorption bei Post-COVID-Syndrom – wo stehen wir?
Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen
Institut für Medizinische Immunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
ab 11.30 Uhr Lunch-Buffet
Zertifiziert durch die Ärztekammer Berlin (3 CME-Punkte), anerkannt für die fortlaufende Weiterbildung „Lipidologe – DGFF“
Neuer Veranstaltungsort 2024
Courtyard by Marriott Berlin-Mitte | Axel-Springer-Straße 55 | 10117 Berlin
T +49 30 800 928 0
Wir bieten Ihnen einen Shuttlebus-Service vom Hotel Courtyard by Marriott Berlin-Mitte zum Dialyseseminar im Maritim proArte Hotel Berlin in der Friedrichstraße an.
Dankeschön für ein gelungenes
Seminar 2023
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für den regen Austausch und natürlich besonders bei unseren Referenten, die erneut interessante und spannende Beiträge boten: Prof. Dr. Volker Schettler (Nephrologisches Zentrum Göttingen), Priv.-Doz. Dr. Peter Korsten (Rheumatologisches Kompetenzzentrum Nordwestdeutschland, Sendenhorst), Dr. Franz Heigl (MVZ Kempten-Allgäu), Prof. Dr. Florian Kronenberg (Medizinische Universität Innsbruck) und Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke (Universitätsmedizin Mainz). Besonderen Dank auch an Prof. Dr. Timm H. Westhoff (Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum), der zusammen mit Prof. Reinhard Klingel den Vorsitz hatte.
Eindrücke vom 21. Apherese-Therapie-Seminar 2023
Möchten Sie mehr über das Apherese-Therapie-Seminar in Berlin erfahren? Dann wenden Sie sich gerne persönlich an uns.
Kontakt aufnehmen