Apherese-Therapie-Seminar

Das Apherese-Therapie-Seminar bietet der therapeutischen Apherese seit über 20 Jahren ein Informations- und Diskussionsforum für aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse, gesundheitspolitische Entwicklungen und Fragen der Kostenerstattung. Das vergangene Seminar am 1. Dezember 2023 stieß erneut auf großes Interesse - mit der Möglichkeit zum persönlichen Austausch - zu letzten Mal im Berliner Grand-Hotel Esplanade. Mehr als 150 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren der Einladung nach Berlin gefolgt und diskutierten den aktuellen Stand und die Entwicklung der klinischen Forschung und Praxis der Apherese. Im Folgenden die Themen des 21. Apherese-Therapie-Seminars 2023.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für den regen Austausch und natürlich besonders bei unseren Referenten, die erneut interessante und spannende Beiträge boten: Prof. Dr. Volker Schettler (Nephrologisches Zentrum Göttingen), Priv.-Doz. Dr. Peter Korsten (Rheumatologisches Kompetenzzentrum Nordwestdeutschland, Sendenhorst), Dr. Franz Heigl (MVZ Kempten-Allgäu), Prof. Dr. Florian Kronenberg (Medizinische Universität Innsbruck) und Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke (Universitätsmedizin Mainz). Besonderen Dank auch an Prof. Dr. Timm H. Westhoff (Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum), der zusammen mit Prof. Reinhard Klingel den Vorsitz hatte.

Wir freuen uns auf das 22. Apherese-Therapie-Seminar am 6. Dezember 2024 in Berlin, Veranstaltungsort wird dann erstmalig das Marriott Courtyard Berlin Mitte sein. Weitere Informationen dazu und Anmeldung auf dieser Seite!

Eindrücke vom 21. Apherese-Therapie-Seminar

Die Themen 2023

ASFA-Guidelines und Apherese-Standard


Für die Indikationen der Therapeutischen Apherese sind die Leitlinien der American Society for Apheresis ein international renommierter Standard. Eine besondere Bedeutung für Deutschland hat der Apherese-Standard der DGfN mit wichtigen, praxisnahen Informationen zu Wirksamkeit, Evidenz und Erstattungssituation der Aphereseverfahren. Für beide stellen wir die 2023 umfangreich revidierten Aktualisierungen vor.

Rheopherese bei systemischer Sklerose


Das Raynaud-Syndrom und digitale Ulcera sind häufige Manifestationen der systemischen Sklerose. Die verfügbaren medikamentösen Therapien haben oft einen insgesamt unbefriedigenden Verlauf. Nicht heilende, digitale Ulcera sind bei systemischer Sklerose mit einer erhöhten Plasmaviskosität assoziiert. Die Wirksamkeit der Rheopherese, einem Aphereseverfahren zur Behandlung von Mikrozirkulationsstörungen, wird aktuell im Rahmen einer klinischen Studie untersucht.

Die Themen 2023
Langzeitdaten zur Therapie mit der Immunadsorption

Langzeitdaten zur Therapie mit der Immunadsorption

Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) gehören wie die Multiple Sklerose zu den autoimmunen demyelinisierenden, chronisch entzündlichen Erkrankungen des ZNS. Bei akuten Schüben kann nach den DGN-Leitlinien die Immunadsorption eingesetzt werden. Erstmals liegen nun Daten zur Langzeitanwendung der Immunadsorption vor, um Schübe oder das Fortschreiten der NMOSD bei unzureichendem Ansprechen der medikamentösen Behandlung zu verhindern.

Lipoproteinapherese bei erhöhtem Lp(a)


Der aktuelle Konsensus der European Atherosclerosis Society zum Lipoprotein(a) bestätigte auf europäischer Ebene den deutschen Vorgaben folgend die Lipoproteinapherese als Therapieoption. Unverändert ist die Apherese die einzige Möglichkeit zur effektiven Lp(a)-Absenkung. Eine Messung des Lp(a)-Wertes ist essentieller Bestandteil zur Ermittlung des individuellen kardiovaskulären Risikoprofils. Doch welche Maßnahmen sind praxisorientiert zu ergreifen, wenn der Wert erhöht ist?

Apherese und Post-COVID

Auch 2023 ist die Pathogenese von Post-COVID noch weitgehend unklar und wirksame Therapiemöglichkeiten fehlen. Ansätze für eine mögliche Rationale umfassen neben Inflammation, Mikrozirkulationsstörungen und Gerinnungsaktivierung auch eine Antikörper-assoziierte Autoimmunität. Unter dem hohen Leidensdruck betroffener Patienten werden daher individuelle Therapieversuche unter Einsatz der HELP-Apherese, DFPP oder Immunadsorption durchgeführt und erhalten großes Medieninteresse. Es ist jedoch unklar, ob und welche Patienten hiervon profitieren. Ein Therapieregister wurde in Kooperation mit der International Society for Apheresis etabliert. Mehrere randomisiert-kontrollierte Studien zur Immunadsorption wurden gestartet. Erste Daten werden mit Spannung erwartet.

Programm

21. Apherese-Therapie-Seminar

Freitag, 1. Dezember 2023
Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade | Lützowufer 15 | 10785 Berlin

8.15 – 9.15 Uhr Kaffee-Empfang und Registrierung

9.15 – 11.30 Uhr Apherese-Therapie-Seminar

Vorsitz

Prof. Dr. Timm H. Westhoff
Medizinische Klinik I, Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Reinhard Klingel
Apherese ForschungsInstitut, Köln

Apherese-Leitlinien – Updates 2023: American Society for Apheresis (ASFA), Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN)
Prof. Dr. Reinhard Klingel
Apherese ForschungsInstitut, Köln

Prof. Dr. Volker Schettler
Nephrologisches Zentrum Göttingen

Rheopherese bei systemischer Sklerose mit Raynaud-Syndrom und digitalen Ulcera
PD Dr. Peter Korsten
Klinik für Nephrologie und Rheumatologie, Universitätsmedizin Göttingen

Immunadsorption bei Neuromyelitis Optica – Akuttherapie und Option zur langfristigen Remission
Dr. Franz Heigl
Medizinisches Versorgungszentrum Kempten-Allgäu

Lipoprotein(a) – häufige Fragen und ihre Antworten
Prof. Dr. Florian Kronenberg
Department für Genetik, Medizinische Universität Innsbruck

Apherese bei Post-COVID – auf dem Weg zur evidenzbasierten Bewertung
Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke
I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz

ab 11.30 Uhr Lunch-Time

Zertifiziert durch die Ärztekammer Berlin (3 CME-Punkte), anerkannt für die fortlaufende Weiterbildung „Lipidologe – DGFF“

Möchten Sie mehr über das Apherese-Therapie-Seminar in Berlin erfahren? Dann wenden Sie sich gerne persönlich an uns.

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