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Therapieoption bei Sepsis und septischem Schock
Extrakorporale Therapie bei Sepsis – wann steht das therapeutische Fenster offen?
Sepsis (auch als "Blutvergiftung" bezeichnet) zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Trotz moderner intensivmedizinischer Versorgung ist die Sterblichkeitsrate auf der Intensivstation mit aktuell etwa 34% alarmierend hoch. Oft ist nicht die ursprüngliche Infektion selbst das größte Problem, sondern die körpereigene, überschießende Immunreaktion. Diese führt zu einem sogenannten Endotoxin- und Zytokinsturm, der im schlimmsten Fall ein Multiorganversagen und die hohe Mortalität zur Folge hat.

Innovative Ansätze in der Sepsis-Therapie
Endotoxine – entweder aus dem Infektionsherd stammend oder durch eine sogenannte Translokation aus dem Magen-Darm-Trakt freigesetzt – spielen eine Schlüsselrolle, da sie diesen gefährlichen Zytokinsturm auslösen. Ohne eine effektive Endotoxinkontrolle können die Entzündungsmediatoren (inflammatorische Zytokine) ungehindert weiter ansteigen und den Patienten in einen septischen Schock treiben.
Extrakorporale Blutreinigungsverfahren können hier als adjuvante Therapie (unterstützende Behandlung) einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel dieser Verfahren ist es, zur Wiederherstellung der hämodynamischen Stabilität beizutragen und das Abklingen des septischen Schocks zu unterstützen. Dabei zeigt der Einsatz der multimodalen Hämoadsorption ein potenziell breiteres therapeutisches Fenster als die alleinige Adsorption von Endotoxinen oder Zytokinen. Dieser Ansatz ermöglicht eine umfassendere Kontrolle der überschießenden Entzündungsreaktion.
Weitere detaillierte Informationen zu diesem Thema finden Sie in der September-Ausgabe der Fachzeitschrift "Nephrologie aktuell", das sich schwerpunktmäßig mit Blutreinigungsverfahren auf Intensivstationen auseinandersetzt.